Innenstadt

Zwischen Schloss, Obermühle und Brauerei

Beginnend am Schloss durch Unter- und Oberstadt zur Obermühle und Brauerei

Unterstadt

Das Haus Unterstadt 3/5 (25) wurde mit seinem freihängenden Erker mit zwei Kerbschnitten um die Mitte des 15. Jhdts. erbaut. An der Rückseite ist ein Fachwerkständerbau nachweisbar.

Gegenüber an der Ecke Unterstadt/Löwengasse liegt der ehemalige Gasthof "Zum Löwen" (24). Das Wappen datiert ihn in das Jahr 1596. Schon 1675 ist ein Wirt in diesem Haus urkundlich nachweisbar. Die Gasthaustradition dauerte ununterbrochen fast 300 Jahre.

Oberstadt

Den heutigen Marktplatz kennzeichnet das Fachwerkhaus Oberstadt 5 (26), dessen ausführliche Bauinschrift auch die Datierung angibt: "Als tausendsechshundert mit noch 66 Jahren nach Geburt des Herrn Christi fast verflossen waren, ward am 7ten Heumondstage in den Jahr wie vorgemelt zu des Bauherrn vielem Nutzen dies Gebäu hierhergestellt".

Oberstadt 10 (27) weist im Erdgeschoss Fachwerk des frühen 15. Jhdts auf und gehört - neben dem Frankfurter Hof - zu den ältesten Fachwerkbauten der Stadt. Das Obergeschoss wurde 1671 umgestaltet, es ist eine weitere frühe Baumaßnahme nach dem dreißigjährigen Krieg und der Pest in der Stadt. Das überkragende Obergeschoss wurde durch eine neu vorgesetzte Erdgeschossfassade unterfangen.

Reich verzierte barocke Knaggen des ausgehenden 17. Jhdts. schmücken Oberstadt 17/19 (28). Dem Haus gegenüber erhebt sich Oberstadt 18 mit dem Wappen von Hans Mohr und Maria Lohr. Es wurde um 1630 erbaut und vermittelt einen guten Eindruck vom Bauen im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. So groß war einst auch das Textorhaus am Kirchenplatz.

Der Name Charlottenburg (29) ist jung. Ursprünglich führte das Synagogengässchen in diesem Winkel hin zu alten Synagoge, ehe diese in die Amtsgerichtsstrasse verlegt wurde. Heute zieren schöne Fachwerkbauten und die zu einer Gaststätte umgebaute Scheune und Stallung das romatische Gässchen.



Am Wall / Am Schwanensee

Den Hof der Eckbastion (32) zwischen "Oberstadt" und "Am Wall" kaufte 1496 Konrad von Muschenheim und wurde Burgmann der Solmser Grafen. Die Türme der Eckbastion hatten echte Verteidigungsaufgaben zu erfüllen.

Vermutlich schon um 1300 ist die "Uhl" (33) entstanden, die zwischen 1491 und 1562 zum Geschützturm umgebaut wurde und 1983/1984 in ihrer vermuteten alten Gestalt wieder hergestellt wurde.

An Stelle des alten Brauhauses Ecke Oberstadt/Am Schwanensee steht die ehemalige landwirtschaftliche Winterschule (30), heute Jugendzentrum. Der Bau wurde 1907 errichtet, das kleine Steinhaus ist als ehemaliges Nebengebäude des Brauhauses stehen geblieben.

Die heutige Obermühle (31) erhielt ihr barockes Aussehen 1768. Eine Mühle hat an dieser Stelle aber schon im hohen Mittelalter gestanden, worauf auch die Befestigungen an der Wetter noch hinweisen.

Licher Privatbrauerei

Hier, im „Herzen der Natur“ ist die Licher Privatbrauerei (34) zu Hause. 1854 gründete Johann Heinrich Jhring seine Brauerei am Hardtberg, vor den Toren der Stadt. Im nur 15 Kilometer entfernten Butzbach nahm vier Jahre später Christoph Jakob Melchior den Braubetrieb auf. Die Biere beider Brauereien waren von Anfang an sehr beliebt. 1922 entstand die Jhring-Melchior KG durch Zusammenschluss der beiden Brauerfamilien Jhring und Melchior. Ab 1960 steht auf allen Flaschen, Fässern, Dosen und Gläsern "Licher Bier", der Brauereistandort wird damit zum Markennamen und weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt. 2004 feierte die Licher Privatbrauerei Jhring-Melchior ihr 150jähriges Firmenjubiläum. Sehenswert sind die alten Gebäude nahe des Haupteinganges.