Synagoge

Seit dem 29. Januar 2006 ist das neue Kulturzentrum Bezalel-Synagoge in Lich eröffnet. Es befindet sich in der Amtsgerichtsstraße 4, Eigentümer ist die Stadt Lich. Nach jahrelangem politischen Tauziehen konnte das Haus aufwändig restauriert werden. Im Kulturzentrum sind die Musikschule Lich e.V. sowie die Ernst Ludwig Chambré-Stiftung zu Lich ansässig.

Das Gebäude war ab 1922 die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Lich. Während des Pogroms im November 1938 wurde der Sakralraum von Licher Bürgern aufgebrochen und seine Einrichtungsgegenstände zerstört. Nachdem die Stadt Lich die Immobilie 1940 erworben hatte, diente sie wechselnden Benutzungen; auch den Licher Nazis war sie Anlaufstelle für ihre NSKK-Treffen.



Als die Stiftung 1995 ins Leben gerufen wurde, war es ein wichtiges Anliegen des Stifters Ernst-Ludwig Chambré, dieses Gebäude wieder in einen würdigen Zustand zu bringen. Dem fühlte sich die Stiftung verpflichtet, begann Verhandlungen mit der Stadt Lich, initiierte ein Sponsoring und warb auf diese Weise ca 2/3 der Kosten ein. Die Stadt Lich ergänzte diese Summe.

Eine jüdische Gemeinde gibt es in Lich nicht mehr. Danach kann es, wie Moritz Neumann es bei der Eröffnung ausdrückte, als zweitbeste Lösung gesehen werden, dass das Haus nun als Kulturzentrum ein Ort der Erinnerung und Begegnung ist. Der wunderschöne Veranstaltungssaal fasst bestuhlt etwa 130 Zuschauer, die Atmosphäre, Akustik und Ausstrahlung des Raumes verleiht vor allem kammermusikalisch angelegten Konzerten einen ganz besonderen Rahmen.