Bettenhausen

Bettenhausen wird im Jahr 771 zum ersten Mal im Lorscher Kodex erwähnt. Im 13. Jahrhundert und 14. Jahrhundert dürfte eine vom Kloster Arnsburg betreute Beginenklause im Ort bestanden haben: 1350 stifteten Kraft Ritter von Bellersheim, seine Ehefrau und sein Bruder zum Seelenheil ihrer Großmutter Getreide an die Klause zu Bettenhausen. 1423 fiel das zu diesem Zeitpunkt zur Grafschaft Falkenstein gehörende Bettenhausen durch Erbteilung an Bernhard von Solms.
Als größtes Unglückdatum in der Geschichte des Ortes gilt der 5. April 1635, es war mitten im Dreißigjährigen Krieg: Ernst von Mansfeld, dessen Hauptquartier sich im nahegelegenen Lich befand, hatte einige Söldner, die in Bettenhausen im Quartier waren, hinrichten lassen. Deren Kameraden gerieten darüber so in Zorn, dass sie kurzerhand das gesamte Dorf in Brand steckten. Um das Jahr 1670 war Bettenhausen wieder einigermaßen aufgebaut.

Ev. Kirche

Der Ort hat einen hervorragenden barocken Kirchenbau. Er lehnt sich an einen frühgotischen Chorturm des 13. Jahrhunderts, der unter Arnsburger Einfluss steht. Die Kirche wurde 1747 - 1748 als barocker Saalbau mit Walmdach neu erbaut. Im Inneren ist die mit Stuck versehene Muldendecke bemerkenswert, deren Gestaltungselemente von Orgel, Kanel und Altar aufgenommen werden. Aus den alten Baurechnungen geht hervor, dass während des Baues 32 Ohm (das entspricht etwa 3200 Litern) Bier getrunken worden sind. Die Ausstattung der Kirche mit geschwungener Empore, Stuckdecke, Kanzel und Marmoraltar ist ursprünglich (1747/48). Volkskundliche Besonderheit ist eine Totenkrone des 18. Jahrhunderts. Die Orgel von 1854 verdankt man Joh. G. Förster.



Interessante Gebäude

Die Friedhofsmauer erinnert an eine Burgmauer.
Das symmetrische Fachwerk des Hauses Siebenhäsergasse 3 stammt aus der Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jhdt. Das links angebaute Hüttenberger Tor ist sehr sehenswert.
Das Haus Obergasse 10 ist im Hauptgebäude datiert auf 1789, im Seitengebäde auf 1664.
Das Fachwerkhaus Obergasse 14 ist aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert.